

Andrea Karimé
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buchstabenrascheln
andrea karimé, kinderbuchautorin
(Minigeschichten und Notate vom Tag, von einer die für Kinder schreibt, geschrieben in Zeiteinheiten, in denen sie nicht für Kinder schreibt. Ein- oder zweiwöchentlich als Blogartikel namens #tagebuchstaben. Mit #kidsbookswritersmoments und einem Montagsgedicht.)
In diesen #tagebuchstaben sensationelle, happiest #kidsbookswritersmoments. Lichtblicke im Welt-Finsterzimmer. Mit Regenhaar, das auf mein Blatt tropft, erfundenen Kismet-Kids, der einzigartigen Friedensmaschini und einem Montagsgedicht, das zwitschert. Begleitet von (4 ever) Rose Ausländer. Mit schwebendem Sneakpeek auf das Buch: Mein Feder-Bär und die Friedens-Maschini.
Ich hab mal wieder meine Koffer gepackt unter lichtkipping Himmel. Was soll das schon heißen? Inseln aus Blau, so sagts der Taghimmel. Aber „alles kann Motiv sein“, sagte Rose Ausländer. Vom Sneaker bis zum Handykabel. Alles. Deshalb sehe ich das Handykabel plötzlich als Blutbahn, als Ader zur Welt. Eine Stunde Zeit bleibt noch bis zur Abreise mit schwerem Gepäck. Für nur eine Nacht brauche ich die ganzen Devotionalien. Und schleppe sie die Treppen aus dem dritten Stock herunter. Alles kann Motiv sein, auch der blütenweiße (vegane) Käsekuchen mit blutiger Erdbeersoße. (Muss es vlutig heißen, weils vegan ist? Ehrlich gesagt mag ich V nur an Vogel.) Das Käferchen will Motiv sein, etwa zwei Zuckerkörner lang, krabbelte über mein Blatt zum Heftrand an dem es ratlos stehen bleibt, Fühlerchen zitternd, random poetry, Zittern am Poesierand.
Unterwegs zu Lesungen. Zwischenstation: Bremen. Ein cozy rotes Sofa und viele gedruckte Bilder von Schwarzen Persönlichkeiten an der Wand sind das erste, was mir in der Schwarzen Kinderbibliothek ins Auge springt. Auf meinem Zwischenstopp in Bremen hat Maimuna extra außerordentlich für mich geöffnet und ich bin begeistert. Ein so schöner Ort! Viele der Persönlichkeiten kennen ich mittlerweile persönlich, wie Mariela Georg und viele der ausgestellten Autor*innen auch. Finde Bücher von tollsten Kolleg*innen und die Alle-Kinder-Bibel. In einer englischen Ecke steckt Susan Bee und eine ganze Wand enthält Bücher in verschiedenen Sprachen des Kontinents Afrika. Die Schwarze Kinderbibliothek lädt ein zum Lesen, Stöbern, Spielen und Staunen. Lustigerweise will ich was kaufen: Regina Feldmanns neues Buch. Aber, Andrea, seit wann kann man in Bibliotheken was kaufen??? Deswegen besuche ich zwei Straßen weiter den Kwanzaa-Bookshop. Geschäftsführer*in Sheeko (das ist Somali und bedeutet Geschichte) bietet queerfeministische Literatur aus vielen Perspektiven. In diesem schönen Buchladen erstehe ich auch das gewünschte Buch. Ich muss schon sagen: Bremens Literaturszene enttäuscht nie in Punkto Diversity.
Heute qualmt es. Rauch in meiner Küche. Stechender Ziep durch Ohr durch Feuermelder. Erst einer dann noch einer. Der Toaster toastet nicht mehr richtig. Ich huste. Muss zum Notarzt wegen Atemnot. Aber nichts Dramatisches. Sagt Frau Doktor von Maghreb.
Abend hat Schillerschleier an. Rosapricot. Ich denke an das Kind, das gestern meinte: Man kann die Sterne nicht vom Himmel holen. Der wächst nicht so hoch, der Kamel.
Ich heute so. Schreiben. Schreiben. Zwischendrin mal kochen und Gym. Und warten auf die Cover-Illu von Irem Kurt. Das eine Projekt ist kurz vor der Abgabe, das andere Projekt wartet auf die Endfassung mit Illus. Ich muss die Veranstalter*innen vertrösten, denn Illus sind keine Hexerei. Währenddessen lese ich mir das andere Projekt 200k Zeichen lang laut vor, Seite für Seite. Und korrigiere und hoffe, dass alles Sinn macht, denn das Gefühl für Sinn und Überblick habe ich gerade komplett verloren.
Gestern kam das erste PDF für die Friedens-Maschini. Es wird zauberzauberhaft. Muss zwar noch einiges feilen, aber es wird einfach zauberhaft. Mein Kopf ist eine erfreute, unaufgeräumte Kommode. Was kommt wo rein? Ich konzentriere mich darauf, die Kismet-Kids und die Friedensmaschini nicht zu verwechseln, beidem Fokus zu geben usw. Jetzt also erst einmal Nuri und Deniz. Heut Nachmittag noch mal in die Friedensmaschini schauen. Es wird ein sehr besonderer Text, als dem die Wörter herausflunkern, wie Simone sagte. Die Illustrationen lassen die Lesenden schweben. (Warum fällt mir jetzt die stolze Rose Ausländer ein? Die in Deutschland von nichts und niemandem mehr etwas erwartete als von sich und der Sprache. Sprich lieber Freund/ ich weiß, du kannst zaubern/)
Hallo Welt, marhaba dunja. Mein neues Kinderbuch ist fertig. Mabruk, gratuliere dir, liebe Welt, dass es im Sommer zu dir kommt.
Ich mach mir jetzt einen Ausdruck, nur einmal, um ein letztes Mal zu feilen, morgen im Zug, aber dann schick ich es weg. Alle Fäden entwirrt, alle Szenen geordnet, Sprachen poliert. „Jetzt reicht es mir. So eine Verblödung“, schimpfte das Krokodil. „Wollt ihr Euch lustig machen? Und wozu braucht ihr überhaupt Schlussung? Welche Geschichte hört schon auf, wenn ein Buch zuklappt?“ #daskrokodilderdichterin
Ich hab Glücklücklück, wie Öykü, die die Friedensmaschini findet.
Ich hab Ferien. Es ist nicht zu glauben.
Zwischen
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Zwitschert ein Gedicht
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