

Andrea Karimé
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buchstabenrascheln
andrea karimé, kinderbuchautorin
#tagebuchstaben sind Minigeschichten, Notate und Notizen von Tag und Welt einer Person, die für Kinder schreibt, nicht für Kinder geschrieben. Mit #kidsbookswritersmoments und einem Montagsgedicht meistens (nicht nur) für Kinder geschrieben. Alle 2 Wochen auf buchstabenrascheln.com zu lesen. Liebe Grüße Andrea Karimé
In diesen #tagebuchstaben fliegt mir ein Fokusvogel zu, treffe ich mich zu Fabulier-Gesprächen mit einem Zehnjährigen, switche/zwitschere in eine weitere Schreibwerkstatt mit Ideeninseln und Nebelaffen, plane ein Kinderbuch mit einer Kollegin, begegne der heilsamen radical empathy von Palestinians and Jews for Peace, kriege ein Miniprojektstipendium mit einer anderen Kollegin für Kinderbuch, radical diverse, und schreibe ein Kükstück als Montagsgedicht.
Immer noch denke ich an die Wörter der Kinder, also jene, die auf die Frage antworten, was findet ihr denn an der Geschichte der Biene Berta so gut? (Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass die gemeinsam erfundene Geschichte für ALLE TEILNEHMENDEN der Kinderschreibwerkstatt einen der Höhepunkte darstellen.) „Weil sie so absolut keinen Sinn ergeben“, gefällt ihnen, beseelt sie, amüsiert sie und „dass wir auch etwas zusammengeschrieben haben!“ #kidsbookswritersmoment
Warum diese eine Erinnerung von vor 40 Jahren plötzlich im Kopf ist, weiß ich nicht, auch nicht warum der Rand der Wolken heute entzündet aussieht. Das geöffnete Fenster. Ich sage Spalt, nicht Riss. Plötzlich steht im Fenster ein Vogel. Ich nenne ihn Fokusvogel. So stehts um meine Aufmerksamkeit. Sie fiedert und fliedert und verduftet. Ich greife nach meinem Smartphone. Als ich wieder auftauche, ist der Fokusvogel weg.
(#kidsbookswritersmoment: Später treffe ich G. der mittlerweile 10 Jahre alt ist. Vor einem Jahr besuchte er eine Schreibwerkstatt in Bickendorf, die über ein ganzes Jahr ging. Heute übergibt er mir seinen Text für ein gemeinsames Buchprojekt mit Manu, Simbi und Suki. Ich darf nicht eins von seinen erschütternd wahren und schönen Worten (Wortschöpfungen inklusive) verraten. Sage nicht Meer und hab All gesagt.)
Im Schwimmbad kommt der Fokusvogel zurück. Bahn für Bahn switchen meine Gedanken ozeanweit, zwitschern zwitscherlich. Was dichtete mir G. gestern zu?
Vergessen und gegessen Ideen werden gegessen die letzten Ideen die vergessensten werden gegessen
Vielleicht entwickelt sich die Idee ja zu einem Ort, sage ich. Aber nein. „Und dann kommt das in der Geschichte dazu, dass man die Geschichte liest“, sagte G. (#kidsbookswritersmoment)
Der Juli ist vorbei/ hat einfach die Welt verlassen. Ich schreibe Morgenseiten. Stelle fest, dass mir das Buch „Yellowface“ nicht gutgetan hat. So düster für PoC’s über den Literaturbetrieb. Deshalb jetzt schnell ein Kindergedicht schreiben. Das Wort Schalom/ ein schönster Schal /für weltweichen Wal / komm Frieden komm(#kidsbookswritersmoment) Einen Vierzeiler also für ein Kinderbuchprojekt. Vierzeiler und mehr. Wörter aus anderen Sprachen. Drei Zeilen switchen/zwitschern in die Datei.
Im Samstagscafé. Vor dem Gym einen schnellen Hafermilchcafé mit Ausblick auf Kaufland und Tauben. Ich kritzle auf eine Tüte, wegen Vergessen von Notizbuch. Wie viele Wörter dauert es, bis der Kaffee kommt? Mit dem Kellner wechsle ich Wörter, als er den Kaffee bringt. Wetter, legt er auf den Tisch. Wunderbar, gebe ich zurück. Und das stimmt, denn nun hab ich Wetter und denke an Etel Adnan. „Die zwei Dinge, die ich am meisten liebe, sind das Meer und das Wetter.“ Ich packe das Wetter auf Englisch ein, denn da reimt es sich auf Feder. Ich schreibe also mit der Wetterfeder weiter. Mein #kidsbookswritersmoment ist die Nachricht, dass ein Ministipendium geklappt hat. Minimini für Miniminigedichte. S. und ich freuen uns am Telefon. Wieder und wieder.
#kidsbookswritersmoment: E., mit der ich ein schönes Kinderbuch gemeinsam plane, schickt mir Rückmeldungen per Mail. Ich ergänze, streiche und gebe zurück. Wir wechseln Wörter. Und Ideen. Und kommen Stück für Stück voran. Was für ein tolles Arbeiten, was für eine Bereicherung. Wie schön, dass E. mich einst zu dieser Kooperation eingeladen hat. Ein gemeinsames Kinderbuch. Warum? Weil es ein Mehr an Perspektiven zusammenführen wird. Figuren radical diverse, aber die lustige und spannende Handlung steht im Vordergrund.
Voller schöner #kidsbookswritersmomente. Unterwegs nach Düsseldorf Gerresheim zum ersten Tag der Kinderschreibwerkstatt „Was ich der Welt sagen will“. Wie werden die Kinder sein? Verläuft die Fahrt reibungslos? Mit wem wechsle ich lieber Wörter, als mit Kindern, die Spaß an Poesie haben? Der junge Bibliothekar ist im Vorfeld auch begeistert, und das beflügelt meine Motivation. Er hat mich bewusst aus dem großen „Schreibland-Pool“ ausgewählt und sich bei der Anfrage die Mühe gemacht, ausführlich zu erklären, warum. Unter anderem schrieb er: „Deshalb bin ich begeistert von Ihrem Ansatz, in dem die Fantasie Vorrang und Kindern die Möglichkeit gegeben wird, sich frei zu entfalten.“ Es war klug, mich so anzufragen, denn Nein-Sagen war danach ausgeschlossen. Obwohl die Fahrtzeiten natürlich in keinem Verhältnis stehen. Warum? Weil ich natürlich am allerliebsten dort arbeite, wo Leute im Bilde sind, über das, was ich tu und es schätzen!
"Der beste Freund vom Geist war das Huhn. Es legte immer eine Eierspur. Außerdem liebte es das Huhn, durch den Geist durchzulaufen, da er sich wie eine frische Brise anfühlte!“, schreiben Düsseldorfer Weltweit-Kids. Ich sammle Momente, Refugien, in denen die Welt in Ordnung ist. #kidsbookswritersmoment
Babylon der Wolken. Mysteriöse Zeichen am Himmel, Kommata, Bassschlüssel. In der Ess-Bahn ohne Essen. I don’t Knopf. Der Stift, (das Hand, die Geist) trödelt und blödelt. Aber der Sommer kommt zurück. Gestern ein schönes Motto, dem Problem der (Un-) Menschlichkeiten zu begegnen: Radical empathy and Rehumanisation. (Palestinians and Jews for peace.)
Ich füge noch Fähigkeiten hinzu, die die Literatur fördert: Vorstellungskraft und das Aushalten von Polyvalenzen.
Schöner #kidsbookswritersmoment gestern: Bin eingeladen von der Erzählbühne Köln Mühlheim. Nächstes Jahr im März erzähl’ ich da Geschichten.
„denke, das Fremde in der eigenen Sprache zu versuchen“, lese ich bei Frieda P.. Kommt angeflogen, wenn man mit Kindern arbeitet. Da bekommst du Frisches „Fremdes“ kostenlos präsentiert. Und ich denke, das kann nur jemand schreiben, der mit seiner Muttersprache immer in Sicherheit ist. Ja, das denke ich, denn auch ich besitze dieses Privileg, wenn man davon absieht, dass mein Deutschlehrer nicht davon zu überzeugen gewesen ist, dass Deutsch meine Muttersprache ist. Besitze also Privileg mit Einschränkungen für Person of Colors. Aber eben Privileg! #kidsbookswritersmoment: E. schickt mir neue Idee für Figur 1. Unser Buch gewinnt Schicht. Meer sagichnich, hab All gesagt.
kükstück
kükü rüküh
bin zu früh aufgeblüht
mit hühnern
zu früh getüt
müdmüd
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