

Andrea Karimé
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buchstabenrascheln
andrea karimé, kinderbuchautorin
Aktualisiert: 30. Apr.
(Hier schreibe ich nahezu täglich ein Notat und veröffentliche mehrere wöchentlich als Blogartikel namens #tagebuchstaben. Biografisch, unsystematisch und poetisch. Vom Schreiben und Leben. Vom Arbeiten als Kinderbuchautorin (of Color) und Dichterin. Am Ende findest du ein immer Montagsgedicht.)
Diese Woche gekichert ins Unbeschwerte, aprikosenfarbenen Flamingos, Wortschöpfungen von Rose Ausländer, einem Geschichtenzimmer, das sich selbst einrichtet und natürlich einem Ostergedicht/Montagsgedicht.
Was los? Was ist das für eine Farbe draußen? Taubengrau? Bauschblau? Hat es geregnet oder geredet? Feucht sind die Straßen. Unerwartet feucht. „Wind und Wolken haben zu tun.“ Ich denke mir ein Meer, da wohnt der Feder-Bär. Meer verrate ich nicht. Und die Krähen auf meinem Balkon sind beleidigt, nix Korn nix Brot. „Der Schwesternplanet hört nicht zu“, so Etel Adnan in ihrem posthum erschienenen Band: "Hochbranden".
Ich leite im Rahmen meiner Rolle als Vorlesebotschafterin eine Fortbildung zu Mehrsprachigkeit mit Ehrenamtlichen. Kaum sitze ich, höre ich wie eine Teilnehmerin sich über Ostern unterhält und meint, dass man ja jetzt, wegen der „Migranten“ nicht mal mehr Osterhase sagen darf. Sondern Sitzhase ect. Wie soll jetzt die Fortbildung laufen? Nicht ohne Protest jedenfalls. Als sage ich: Wo hast du das gelesen? Ausweichende Antwort. Ich: Mir ist das aber sehr wichtig: Welche Quelle hast du? Wir recherchieren und was kommt heraus? Lidl hatte ganz andere Gründe, verkaufstechnische, handelsbezogene. Hier Faktenchek mit tagesschau.de. So schnell ist was Populistisches in der Welt. Etwas Feindseliges. Fortbildung lief reibungslos.
Sonne trägt Schal. Trägt Wolkendecken auf. Genau wie gestern im Zoo, bei den Krokodilen, nachdem ich eine Hauptspur fand von meinem Helden zum Krokodil der Dichterin. Ich freu mich so, dass kaum jemand weiß, was ich meine damit. Kichere mich „ins Unbeschwerte“. (Simone Scharbert) Der Kaffee schon erkaltet, sitze ich an Morgenseiten und Notaten, in die die Flamingos nicht pink, sondern aprikosenfarben sich hineinempören und ein Krokodil völlig reglos, nicht mal Atembewegungen sichtbar, aus die Augen aus dem Wasser hält.
Gestern Abend noch schwimmen. Mit gefühlt gesamter Männlichkeit Kölns im Alter von 12-49. Der Eine springt genau vor meine Arme ins Wasser, der andere taucht mit seiner Massigkeit unter mir durch, der nächste versucht mich von meiner Bahn zu verdrängen, zu erzwingen, dass ich ausweiche. Mach ich aber nicht. Halte an. Mann sagt: Oh. Und schwimmt an mir vorbei. Trotz dieses Revierkampfs ist der Effekt des Schwimmens unschlagbar, in mir eine Gefühl wie Wunderkerze. Ein glitzerndes „Zeitgeräusch“. (Rose Ausländer.)
„Aber sie fügen sich. Alle und alles. Der Stoff, die Zeit.“ So Simone Scharbert in der Geschichte über Anna Atkins. Das dachte ich gestern, als Rose Ausländers „Sternenfedern“ über meinen Stoff geleuchtet, ihn ausgeleuchtet haben als wäre er ein Zimmer, was er ja ist, ein Zimmer, ein Wortort, ein Geschichtenzimmer. Und wieder eine Ordnung mehr in dem, was nächstes Jahr im Juni erscheinen wird.
Bukbukbukbukbuk
sagt das Brot-Huhn
auf Albanisch und
Flattahahnisch
legt zwei Ei
liest schon Mai
im Book von Papagei
Bukbukbukbukbuk
(Buk=Brot
(Albanisch.
Wortgeschenk
nach einer Lesung
von einem Mädchen
namens Stadt.
(Medina))
Gute Hexe buk Buk
macht ein bissel SpukSpuk
buk ein Buk für Bubu fein
auf dasz auch ihm sollt Ostern sein
(Maschas kleine Sofortpoesie, am Wegrand verloren)