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"das wort ist ein geschichtenbüro" erik, 4

Zusage-Magie. Tagebuchstaben 69

  • Autorenbild: Andrea Karimé
    Andrea Karimé
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
Ein Tisch mit Blumen und Geschenken.
Mein Geburtstag am Anfang der Woche.

Zusagemagie. Tagebuchstaben 69

(Hier schreibe ich nahezu täglich ein Notat und veröffentliche mehrere wöchentlich als Blogartikel namens #tagebuchstaben. Biografisch, unsystematisch und poetisch. Vom Schreiben und Leben. Vom Arbeiten als Kinderbuchautorin (of Color) und Dichterin. Am Ende jeder Woche findest du ein Montagsgedicht.)

Diese Woche mit meinem Geburtstag, viel Zusagemagie at Kidsbookswriterslife, dem feiernden Feder-Bär, der Arroganz mancher in Großverlagen veröffentlichenden Kolleg*innen, Schreiben nach Zahlen und KI, einem großen Ätsch, einer kleinen Reise nach Kassel, SAID und Rose Ausländer und einem rababarischen Montagsgedicht.


Eine Frau auf einer Bühne erzählt im Stehen eine Geschichte.
Montag: Erzähltheater für Kinder ab 4 im Junges Literaturhaus Köln.

Dienstag, der 6.5.25 (Zusage)

Zum Geburtstag die Zusage eines Kleinstverlages für den Feder-Bär. Irem Kurt und ich im rababischen Feiermodus. Klar, wie (nicht nur) meine Kolleg*innen nun zum Teil von oben herab usw. „Kleinstverlag. Das lohnt sich doch gar nicht?“ Ich erinnere den Stammtischspruch von einst, als es die Zusammensetzung eines Podiums auf der Frankfurter Buchmesse debattiert wurde. Eine Kollegin so: "Für das Panel wollten wir Andrea Karimé vorschlagen." Damals hatte ich gerade den Kinderbuch-Preis-NRW gewonnen. Ein Kollege: "Ach, die erreicht doch gar keine Kinder, nehmen wir doch lieber Alice Gabathuler." Arroganz und Privilegien derer, die bei kapitalistischen Großverlagen veröffentlichen. Und typisch-männliche Arroganz.

Eine Kollegin schreibt mir dazu: "Ich finde gerade, dass der Buchmarkt immer schwerer wird. Wenn man nicht Stapelware schreibt." Wenn man also nicht "nach Zahlen" schreibt. Aber nicht mehr lange, weil das ganze Stapelware-Schreiben-nach-Zahlen-Spiel bald spielend von der KI übernommen wird. Die Literatur kann aber nicht annektiert werden. Großes Ätsch!

Zwei Fauen im Gespräch
Anahita von Forough Books Köln besucht mein Erzähltheater.
Zwei Frauen schauen in eine Kamera
Noch mal Anahita Redisiu, auch Kinderbuchautorin.

Mittwoch, der 7.5.2025 (Welt)

„Du kannst dir nicht aussuchen, wie sehr die Welt dich mitnimmt" (SAID), aber du kannst schreiben, mit einer Kindheit im Blick, die für viele Kinder immer auch nicht behütet ist. Du kannst mehrdeutig schreiben. Sprachverstecke dichten. Oder Sprachhäuser, die unbedingt immer „Ein Haus aus Phantasie/ Gedankendach“ sind, wie Rose Ausländer meint, in ihrem Gedicht „Die Architekten“. Ein Haus aus Phantasie/ Gedankendach/ ….. ja es gibt sie noch/ Erbauer immaterieller Wohnungen …“

Das ist der Schluss meines Artikels über Schreiben für Kinder in Zeiten von Multikrisen und Verunsicherung für die Uni in Halle. Verbündete von Beginn an.

(Das SAID-Zitat hab ich in Maryam Aras "Dinosauerierkind" gefunden.


Bild aus Buchstaben. Zwei Schatten-Hände tippen
Freitag bis Montag. Kassel. Auftanken und Lesungen. Immer: Abstecher in der Grimm-Welt.

Donnerstag, der 8.5.25 (ungewiss)

Schreiben ins Ungewisse. Morgenhelle. Vermutlich liegt Licht auf dem Flachdach vor mir, ich kanns nicht sehen. Gefieder der Pfingstrose auf dem Gabentisch gestürzt. Im oberen Rücken zwickt das Gürteltier. Sowieso immer in Schreibphasen. Heute gibt es Gurkensalat und Besorgungen. Packen für Kassel. 2 Tage Urlaub, ein Tag Lesungen. Natürlich schreibe ich vorher an meinem Plot weiter. Aber viel mehr Spaß würde die Arbeit an dem kooperativen Projekt mit der Kollegin aus Berlin machen. So trickst mich die Kreativität aus. Widme ich mich also meinem J. der seine Welt nicht wiedererkennt.

 

Freitag, der 9.5.2025 (Miep)

Unterwegs heißt nicht underways. Logisch. Bin respektive fortbewege mich nicht unter den Wegen. Aber ich sitze in etwas, das auf dem Weg nach Kassel rollt. Mit dem Vogel Kusch natürlich. Der will ein Wort auf die Zeile stellen. Miep. Natürlich fällt mir sofort die beherzte Helferin der Familie Frank ein. Aber Miep bleibt vom Wandel nicht unverschont. Das Wort mieft und piept. Ich meine, von Miep zu Mief ist es nicht weit, so zumindest die Herzlosen. Aber eines stimmt: MIEF ist die Überschrift der Tage, egal wie schön sie sich kleiden. Zum Beispiel heute. Himmel und Erde piekfein in der Sonne. „Piek – pief – mief – miep“, piept Vogel Kusch in einwortigen Versen und stellt alle vier auf die Zeile. Als Gedicht.

Schloss Wilhelmshöhe . Eine Wattebauschwolke.
Immer wieder Kassel. Hier bin ich geboren. Aufgewachsen. Hier hab ich studiert, Referendariat gemacht, meine erste Stelle. Im Diakonischen Werk. Hier besuch ich meine Mutter und alte Freund*innen.

MONTAGSGEDICHT

Ein Ara-Bisch auf meinem Tisch halb Ara und halb Rabe

 

ich herz ihn auf rarabarisch da schenkt er mir Buchstabe

 

es ist ein A aus purem Gold ein flimmrig schimmrig Schatz

 

Der Ara-Bisch fliegt auf vom Tisch und ich mach Lieblingsatz

 

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2 Comments


Mascha K.
Mascha K.
vor 5 Tagen

PS: keine Ahnung, warum das unterstrichen erscheint. Habs -zigmal gelöscht, aber es kam immer wieder so. - Verpatzt?

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Mascha K.
Mascha K.
vor 5 Tagen

Lieblingssatz ist für die Katz.

Katze matzt und Katze ratzt

Katz hat Lieblingssatz

zertatzt.

(Mascha ratzfatz Reste kratzt)


Herzlichen Glückwunsch nachträglich :)

Sonnenblauhimmelgrüsze

Mascha


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