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"das wort ist ein geschichtenbüro" erik, 4

Kalim Baba, Erdbeer und die Wörterlampe. 12von12. Lesung im Mai

  • Autorenbild: Andrea Karimé
    Andrea Karimé
  • vor 4 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

12von12 im Mai. 12 Bild-Einblicke in einen Tag mit Lesungen für Kinder (im Hotel) in Kassel. Der mit Hotel beginnt und Streckensperrung endet. Im Gepäck: Mein Buch Kalim Baba, ein Wörterzimmer, die Kingonki, 240 Kinder, 23 Sprachen, die Kraft der Erdbeere auf Sternen und Urdu, der Sprache, in der Dill Herz heißt und in der das DU steckt. Wie ich mein Gleichgewicht halte. Meistens jedenfalls.

12 von 12 ist eine Blogger*innenaktion, jeden Monat am 12. Mit Caro, den den Blog Draußen nur Kännchen hostet. Und uns alle vernetzt.


Eine Erdbeerre auf einem Untergrund mit Weltallmuster.
Eine Erdbeere auf Sternen. So beginnt mein Lesungs-Tag im Hotel. Zu früh, aber süß und mit viel Vorfreude-Sternen in mir drin. Auf die Lesungen und Kinder in meiner Heimatstadt freu ich mich sehr. Träumlich idealisieren möchte ich Lesereisen aber nicht. Ich arbeite hart an einem seelischen Gleichgewicht, belastbaren Nerven und einem gesunden Körper.
Eine schwarzgekleidete Person schwingt sich in den Schulterstand auf.
Direkt nach dem Aufstehen mach ich ein heute paar Übungen aus Yoga und Gymnastik. Die Regelmäßigkeit dabei hilft auch beim Schleppen von Koffern. Allerdings besteht nicht jedes Hotel den Yoga-Test. No space enough.

Eine schreibende Frau.
Auch die Morgenseiten tragen zu meinem Gleichgewicht auf Lesereisen bei. Heute schaffe ich aber nur 1 Seite. Es ist einfach zu früh und die Zeit ist knapp.

Frühstücksteller mit Brötchen, Pasten und Rohkost.
Ernährung und Bewegung sind beides wichtige Faktoren, um die Gesundheit zu erhalten. Und die ist ja für Freiberufler*innen lebenserhaltend! Auf Lesereisen ist dies eine echte Herausforderung. Immerhin: Für Veganer stellt dieses Hotel Pasten und Rohkost zur Verfügung. Nüsse. Vorbei an langen Fleisch- und Käsetafeln. Ich bin zwar keine Veganerin, muss mich aber antientzündlich ernähren. Oft muss ich separat was kaufen. Fitnessstudio macht Pause auf Lesereisen. Wenn es geht, geh ich schwimmen. Hier hab ich es optimal: ein Schwimmbad im Hotel.
Eine Aula mit 150 leeren Stühlen und Autorin.d
Heute leiste ich mir hin ein Taxi, weil ich 45 Minuten inklusive Suchen spare. (So etwas können Schulen meistens nicht zahlen.) Die Aula ist schon prepariert 120 Stühle für Lesung 1, Beamer und Folien hat die Schule vorbereitet. 120 Erst- und Zweitklässer sind für eine lesefördernde Veranstaltung natürlich zu viel. Da mach ich Lese-Entertainment mit ungewisser Nachhaltigkeit.

Lesende Autorin. Im Hintergrund: Auf die Wand projizierte Illustration
Nach einer mehrsprachigen Einstimmung gehts los mit Madamm Wellkamm aus meinem Buch Kalim Baba und die Wörterlampe. Zwei Schülerinnen spielen auf Zuruf auf der Kingonki.

Ein Buch und ein Klanginstrument auf dem Tisch.
Geschichten sind Räume für Fantasie. Damit Kinder diesen geheimnisvollen Raum und seine Magie erfahren, arbeite ich mit Stimme, Gestik und Mimik, aber auch mit einer Kigonki, die Kinder zu bestimmten Stellen spielen, während ich lese. Kalim Baba ist die Geschichte eines Wunderkindes, das alle Sprachen der Welt sprechen kann. Als die Königin von Mäusopotamien die Sprache des Friedens bei ihm abholen will, kommt Kalim Baba ins Grübeln.

Schulhof. Grauer Asphalt mit bunter aufgemalter Schlange.
Am Schluss gibts meist noch eine kleine Gemeinsam-Musik, bei der ich flöte. Ich hab das ja ein paar Semester studiert. Die Lesungen haben mich gelehrt, dass kein Lernen im Leben umsonst ist. Ich spiele zwar nicht mehr virtuos, aber ich improvisiere ein wenig zum Mitmachen.
Schulhof asphaltiert mit bunt gemalter Schlange
Pause. Blick auf den Schulhof. Die Lehrerin hat Croissants und Getränke vorbereitet. (So was ist sehr nett, aber eher die Ausnahme bei von Schulen direkt gebuchten Lesungen. Da musst Du manchmal sogar nach Wasser fragen.) Das sicherste ist, einen Becher für Leitungswasser dabei zu haben.
Klassen von hinten. Viele Kinder melden sich.
Rege Beteiligung, wie immer bei den Schüler*innen. Nach der Pause sind es 120 Kinder aus Klasse 3 und 4. Aber ich mache meinem Ruf einer "Lesekünstlerin" auch hier alle Ehre.
Ein Stempelkissen und ein Stempel mit Kannenmotiv.
Nach der Lesung gibts Autogrammkarten und/oder ein Wort geschenkt. Das stempelt dann ein "Wortgeschenkdienst" (2 Kinder) auf Hand oder Karte, diesmal das Wort Tschai, das in mindestens 10 Sprachen Tee bedeutet.
Detailansicht aus dem Inneren einer Straßenbahn. Display zeigt "Linie 3" an.
Nach der Lesung geht es nach Hause, nach Köln. Mit der Straßenbahn, denn ein Taxi leiste ich mir nur in speziellen Fällen, s.o. Mein Tag endet mit einer Streckensperrung vor Frankfurt, also einer sehr langen Zugfahrt und einem Abend im Gym. Nach der Lesung ist vor der Lesung. Morgen früh habe ich zwei Lesungen in Refrath, am Donnerstag in Stuttgart mit Übernachtung und am Sonntag erzähle ich Geschichten im Literaturhaus Köln again.


3 commentaires


Roswitha Böhm
vor einem Tag

Liebe Andrea,

dein „12 von 12“ im Mai ist ein wahres Feuerwerk der Fantasie – ein Tag, der zwischen Hotelzimmer und Schulhof, zwischen Erdbeerfrühstück und Wörterlampen leuchtet wie ein Kaleidoskop aus Geschichten, Sprachen und Sternenstaub. ✨

Schon der Start mit einer Erdbeere auf Sternen ist poetisch und verheißungsvoll. Und dann: 240 Kinder, 23 Sprachen, eine Kigonki und du mittendrin – das ist nicht einfach nur eine Lesung, das ist ein intergalaktisches Sprachenfestival mit Herz und Haltung.

Deine Offenheit für die Herausforderungen – vom Hotel-Yoga-Test bis zur antientzündlichen Frühstückssuche – zeigt, wie du mit Achtsamkeit und Selbstfürsorge durch den Tag navigierst. Und dass du dabei noch die Magie des Erzählens in die Welt trägst, ist einfach bewundernswert.

Danke, dass du uns…

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Mascha
vor 3 Tagen

Die Sprache des Friedens müszte zum Pflichtfach in allen Ländern der Welt erklärt werden - - -

Ich habe dieser Tage vom Erdbeermeer gelesen, in zwei verschiedenen Büchern und die Geschichte von Frau Dill gerade angefangen...

Ja, dann noch eine gute Lesungswoche ohne weitere Zugverspätungen :)

Mascha


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Andrea Karimé
Andrea Karimé
vor 3 Tagen
En réponse à

Liebe Mascha, ja aber leider gehts in die andre Richtung. Danke für dein Feedback.

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