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"das wort ist ein geschichtenbüro" erik, 4

Die KI versteht den Wolkenberg nicht. Tagebuchstaben 67

  • Autorenbild: Andrea Karimé
    Andrea Karimé
  • 27. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen


(Hier schreibe ich nahezu täglich ein Notat und veröffentliche mehrere wöchentlich als Blogartikel namens #tagebuchstaben. Biografisch, unsystematisch und poetisch. Vom Schreiben und Leben. Vom Arbeiten als Kinderbuchautorin (of Color) und Dichterin. Am Ende jeder Woche findest du ein Montagsgedicht.)


Tagebuchstaben

diese Woche mit Anna Atkins, Bergsprachen, vielen guten Nachrichten und einer oiligen Eule im Montagsgedicht.

Eine junge Frau mit geschlossenen Augen in der Sonne. Träumend.
Unser Konzert.

Dienstag, der 22.4.25 (Jesus)

Es kommt viel Hautfarbenwiderstand, wenn du behauptest, Jesus wäre eine Person of Color gewesen. Frage: Was ist der Beweis für diese These? Gegenfrage? Was ist der Beweis dafür, dass Jesus weiß war? Verschwiegenes Wolkenblau nach dem Gewitter. Gespenstige Vorgänge im Körper jenseits der 60. Aber noch immer Buchstaben in den blütigen Fingern wie Anna (noch nicht) Atkins. Und die wollen schlüpfen. Osterschlüpfer sein. Oder soll ich sagen Postosterschlüpfer? Oder Regentierchen? Die ticken nämlich am Dach herum. Die Wolken jetzt hauchdünner Milchschaum auf blauem POST- Osterkaffee.

 

Mittwoch, der 23.4.25 (Berg)

Daher sind Sprachen, Berge und Berge Sprachen, meint Etel Adnan in „Hochbranden“. Mein Sprachberg ist eine Bergsprache. Also Wolkenbergsprache. Zum Beispiel der Berg der Entgiftung von den vergiftenden Medikamenten. Die KI möchte, dass ich Letzteres ganz anders schreibe. Aber die KI versteht nicht. Was ich meine. Das beruhigt mich. Der Wolkenberg spricht. Die KI versteht ihn nicht. Sehr gut!

 

Freitag, der 25.4. (Imagination)

Imagination is the purest Form of Storytelling, schreibt Julia Nahas so ganz beiläufig in Insta-Stories. War die letzten Tage in diese reine Form getaucht. Abgetaucht in meine neue Geschichte. Dank fehlendem Interesse an Osterschreibwerkstätten hatte ich Zeit. Zudem klingelte Kollegin am Compi und wir brainstormten eine neue Geschichte. Ich stelle fest. Ich schreib' lieber im Team. Klar, immer Lorbeerenteilung, aber auch neue Beeren drin. Beeren der Erkenntnis. Wir fügen Perspektiven zusammen und lachen über Ideen. Storytelling.

 

Samstag, der 25.4.25 (Nachricht)

Das Konzertwochenende ist voller bunter Gedanken-Falter. Nämlich am Ende einer Woche der guten Nachrichten:

Ich plotte erfolgreich, lustig und vielschichtig ein Buch mit einer jüdischen Kollegin. Mein „King kommt noch“ – Singspiel wird in der Kölner Philharmonie 2026 wieder aufgenommen, meine „Sterne im Kopf“ werden von Manu Ritz als Hörbuch eingesprochen und zwei meiner Montagsgedichte auf Instagram wurden von einem Verlag entdeckt und erscheinen nun in einer Reime-Anthologie.

 


Montagsgedicht


Oilige Eule

 

Eule hats oilig

rutscht heute aus

fleucht beulig heulig

aus oiligen Zeuch

hinaus





2 Comments


Mascha
Apr 27

Guten Morgen.

Oilig klingt mir zu bayrisch, oder nach Oi (Musikstil) - ist nicht so ganz mein Ding. Habe manchmal Sprach-Aversionen...

Das Buch "Sterne im Kopf habe ich mir übrigens mal gekauft - ich sammele gute Kinderbücher.

https://maschas-buch.blogspot.com/2024/10/lesestoff.html

Schönen Sonntag

Mascha


Zu Jesus fällt mir das Lied ein "...Ach Jesus, bleib oben, sonst schlagen sie dich tot!..." (Bettina Wegner)


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Andrea Karimé
Andrea Karimé
Apr 27
Replying to

Hi Mascha, so vielschichtig und in der Wirkung zerbrechlich sind Worte. Danke für deinen tollen Blogbeitrag und das Verlinken. 😍

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