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"das wort ist ein geschichtenbüro" erik, 4

AutorenbildAndrea Karimé

3 Fragen an die Illustratorin Irem Kurt


In dieser Reihe stelle ich Kinderbuchakteur*innen of Color vor. Diesmal Illustratorin Irem Kurt.

Irem Kurt gezeichnet.

Die Illustratorin und Aktivistin Irem Kurt habe ich in der Corona-Zeit kennengelernt. Sie hatte gerade mit anderen Illustrators of Color das "Ousa-Collective" gegründet, ein Künstler*innenkollektiv, welches kostenlose Online-Zeichenworkshops unter dem Titel "drawsome" am Samstagvormittag angeboten hat.

Ihre Arbeiten fand ich sofort faszinierend. Die ungewöhnlichen und originellen Figuren in ganz eigener Farbpalette passen in keine Schublade und haben mich sofort für sie eingenommen. Irem gelingt es auf wunderbare Weise Sehgewohnheiten aufzubrechen, und trotzdem sind ihre Figuren immer warmherzig und sympathisch. Und so fragte ich sie, ob sie Kindergedichte von mir illustrieren würde.

Gedichtkarte. Ein Mädchen schaut aus einem Haus voller Buchstaben.

Mehr über Irem Kurt findet ihr auf ihrer Website.


Aktuelle Buch-Empfehlung

Shababz! Jung. Muslimisch. Selbstbestimmt.

Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin und Aktivistin Lana Sirri, (Forschungsschwerpunkt Islam und Feminismus), hat Irem Kurt gerade eine Graphic Novel herausgebracht.

Cover von Shababz




















Autorin Lana Sirri.
Autorin Lana Sirri.

Text sowie Illustrationen räumen gründlich auf mit projektiver Vereinnahmung und Stereotypisierung von Muslim*innen und Verunglimpfung des Islam in Deutschland. In Alltagsgeschichten 4 junge*r Muslim*innen, die verschiedener nicht sein könnten, erzählen Sirri und Kurt frisch, humorvoll und sensibel das Kaleidoskop muslimischer Identitäten, Welten, Geschichte, Themen und Communitys hierzulande, jenseits der begrenzten Vorstellungskraft des Mainstreams, und sie machen deutlich, dass auch diese Graphic Novel natürlich nur einen Ausschnitt zeigt. Junge Leser*innen finden viele Vorbilder, feministische Koranauslegungen und Tipps, Argumente und Ideen für eigenes Handeln. Das Hadith "Strebt nach Wissen, wo es zu finden ist" ist dabei Maxime und kluge Marsch-, Lese- und Lebensroute.

Zwischen den Kapiteln gibt es Infotexte zu "Postkoloniale Theorie" und "Feminismus und Islam". Besonders freut mich, dass wir es mit einem Own-Voices-Buchprojekt zu tun haben.

Comic-Strip aus dem Buch.
Comic-Strip aus dem Buch.

Lana Sirri, Irem Kurt: Shababz.

Verlagslogo mit Verlagspreis.






3 Fragen an Irem Kurt

Wo arbeitest du am liebsten?

Am liebsten arbeite ich in meinem kleinen Homestudio in Berlin mit Blick auf den Hinterhof, wo meine Katze Ayah die meiste Zeit des Tages verbringt und die Nachbarn grüßt.

Was bedeutete die Arbeit an Shababz für dich persönlich?

Die letzte Europawahl zeigte einen deutlichen Rechtsruck und eine niedrige Wahlbeteiligung. Rassismus und rechte Gesinnungen nehmen zu und werden immer salonfähiger, was äußerst erschreckend ist.

Das Projekt "Shababz" und die daraus entstandene Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlerin und Aktivistin Dr. Lana Sirri sind mir sehr wichtig, da mein Aktivismus durch das Zeichnen zum Ausdruck kommt und so Wirkung entfalten kann.

Gemeinsam haben wir ein Werk geschaffen, das nicht nur junge, muslimisch gelesene und marginalisierte Menschen stärken soll, sondern auch alle anderen dazu einladen soll, mehr über muslimische, intersektionale feministische Perspektiven zu lernen, um gemeinsam für eine solidarische und offene Gesellschaft

einzutreten.


Welches Genre illustrierst du am liebsten?

Ich bin da ziemlich flexibel. Gesellschaftspolitische Themen interessieren mich, weil es spannend ist, Bildkonzepte zu entwickeln, die den Text visuell interpretieren.

Gleichzeitig merke ich, dass ich zunehmend gerne für Kindergeschichten oder Projekte zeichne. Diese Projekte sind farbenfroh und bieten viel kreativen Spielraum

sowie einen Ausgleich zu den ernsten Themen, mit denen ich mich sonst in meinen Zeichnungen beschäftige.


Danke, Irem Kurt!


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