

Andrea Karimé
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buchstabenrascheln
andrea karimé, kinderbuchautorin
Die Illustratorin und Aktivistin Irem Kurt habe ich in der Corona-Zeit kennengelernt. Sie hatte gerade mit anderen Illustrators of Color das "Ousa-Collective" gegründet, ein Künstler*innenkollektiv, welches kostenlose Online-Zeichenworkshops unter dem Titel "drawsome" am Samstagvormittag angeboten hat.
Ihre Arbeiten fand ich sofort faszinierend. Die ungewöhnlichen und originellen Figuren in ganz eigener Farbpalette passen in keine Schublade und haben mich sofort für sie eingenommen. Irem gelingt es auf wunderbare Weise Sehgewohnheiten aufzubrechen, und trotzdem sind ihre Figuren immer warmherzig und sympathisch. Und so fragte ich sie, ob sie Kindergedichte von mir illustrieren würde.
Mehr über Irem Kurt findet ihr auf ihrer Website.
Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin und Aktivistin Lana Sirri, (Forschungsschwerpunkt Islam und Feminismus), hat Irem Kurt gerade eine Graphic Novel herausgebracht.
Text sowie Illustrationen räumen gründlich auf mit projektiver Vereinnahmung und Stereotypisierung von Muslim*innen und Verunglimpfung des Islam in Deutschland. In Alltagsgeschichten 4 junge*r Muslim*innen, die verschiedener nicht sein könnten, erzählen Sirri und Kurt frisch, humorvoll und sensibel das Kaleidoskop muslimischer Identitäten, Welten, Geschichte, Themen und Communitys hierzulande, jenseits der begrenzten Vorstellungskraft des Mainstreams, und sie machen deutlich, dass auch diese Graphic Novel natürlich nur einen Ausschnitt zeigt. Junge Leser*innen finden viele Vorbilder, feministische Koranauslegungen und Tipps, Argumente und Ideen für eigenes Handeln. Das Hadith "Strebt nach Wissen, wo es zu finden ist" ist dabei Maxime und kluge Marsch-, Lese- und Lebensroute.
Zwischen den Kapiteln gibt es Infotexte zu "Postkoloniale Theorie" und "Feminismus und Islam". Besonders freut mich, dass wir es mit einem Own-Voices-Buchprojekt zu tun haben.
Lana Sirri, Irem Kurt: Shababz.
Am liebsten arbeite ich in meinem kleinen Homestudio in Berlin mit Blick auf den Hinterhof, wo meine Katze Ayah die meiste Zeit des Tages verbringt und die Nachbarn grüßt.
Die letzte Europawahl zeigte einen deutlichen Rechtsruck und eine niedrige Wahlbeteiligung. Rassismus und rechte Gesinnungen nehmen zu und werden immer salonfähiger, was äußerst erschreckend ist.
Das Projekt "Shababz" und die daraus entstandene Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlerin und Aktivistin Dr. Lana Sirri sind mir sehr wichtig, da mein Aktivismus durch das Zeichnen zum Ausdruck kommt und so Wirkung entfalten kann.
Gemeinsam haben wir ein Werk geschaffen, das nicht nur junge, muslimisch gelesene und marginalisierte Menschen stärken soll, sondern auch alle anderen dazu einladen soll, mehr über muslimische, intersektionale feministische Perspektiven zu lernen, um gemeinsam für eine solidarische und offene Gesellschaft
einzutreten.
Ich bin da ziemlich flexibel. Gesellschaftspolitische Themen interessieren mich, weil es spannend ist, Bildkonzepte zu entwickeln, die den Text visuell interpretieren.
Gleichzeitig merke ich, dass ich zunehmend gerne für Kindergeschichten oder Projekte zeichne. Diese Projekte sind farbenfroh und bieten viel kreativen Spielraum
sowie einen Ausgleich zu den ernsten Themen, mit denen ich mich sonst in meinen Zeichnungen beschäftige.
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